Ein*e tanzende*r Performer*in aus dem Stück “Hallucinations of an Artifact”. Die Person stemmt die Hände auf den Hüften und neigt den Kopf zur Seite. Die Füße zeigen dabei in unterschiedliche Richtungen. Die Person hat lange dunkle Haare, die geflochten sind. Er*sie trägt ein beigefarbenes Tshirt sowie eine weiße Leggings unter goldenen Shorts. Um die Hüften trägt die Person einen durchsichtigen Minirock. Hinter der Person ist eine Backsteinwand zu sehen, auf die das Bild einer Skulptur projiziert.
Eine Bühnensituation: Drei Tänzer*innen aus dem Stück Hallucinations of an Artifact, hinter ihnen eine Backsteinwand, auf der mehrmals nebeneinander die Skulptur Dancing Girl projiziert wird. Die Performerin im Vordergrund hat die dunklen Haare zu einem Dutt gebunden und liegt seitlich auf dem Boden. Dabei stützt sie sich mit weit gespreizten Händen auf den Boden und guckt nach unten. Die Person in der Mitte stützt sich mit Füßen und Händen auf den Boden, die mittlere Körperpartie ist dabei in der Luft. Die dritte Person im Hintergrund liegt seitlich auf dem Boden und blickt auf die Projektion hinter ihm*ihr. So wie bei der Projektion des Dancing Girls, ruht eine Hand auf der Hüfte.
Ein*e tanzende*r Performer*in aus dem Stück “Hallucinations of an Artifact”. Die Person hebt die Arme in die Luft und lacht. Die Füße zeigen dabei in unterschiedliche Richtungen. Die Person hat lange dunkle Haare, die zusammengebunden sind. Er*sie trägt ein beigefarbenes, bauchfreies Oberteil und silberne Shorts. Um die Hüften trägt die Person einen durchsichtigen Minirock. Hinter der Person ist eine Backsteinwand zu sehen, auf die mehrere Bilder einer Skulptur projiziert.

Hallucinations of an Artifact

Mandeep Raikhy

Neu-Delhi

In Hallucinations of an Artifact befragt der indische Choreograf Mandeep Raikhy anhand einer 11 cm großen Skulptur die Bedeutung von Artefakten: Die 4500 Jahre alte „Dancing Girl“ gilt als das früheste Zeugnis des Tanzes in Indien. Im Jahr 2016 forderte Pakistan Indien auf, das Artefakt zurückzugeben, da es ursprünglich in Mohenjo-daro ausgegraben wurde, einer historischen Siedlung in der Provinz von Sindh im heutigen Pakistan. So bewegt wie ihre Geschichte, so vielfältig sind die Interpretation um die Darstellung der Skulptur: Ist sie Tänzerin, Kriegerin oder gar Göttin? Und: Wie würde sie heute auf unsere Zeit reagieren? 
Durch künstliche Intelligenz erweckt Mandeep Raikhy sie zum Leben und tritt mit ihr durch ein choreografisches Spiel aus traditionellem und zeitgenössischem Tanzvokabular in den Dialog. Drei Tänzer*innen bewegen sich energetisch, suchend, tastend durch einen obskuren Raum und zeigen das „Dancing Girl” auf der Cumberlandschen Bühne als verspieltes Wesen, das sich in keine Form und keinen Rahmen bringen lässt.


Mandeep Raikhy gehört derzeit zu den wichtigsten Stimmen des zeitgenössischen Tanzes in Indien. Bekannt für seine sensiblen und zugleich politischen Choreografien, beschäftigt er sich seit über zehn Jahren mit Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, queerem Aktivismus und mit der Trennung von Religion und Staat. Und das in einem Land, das derzeit einen Aufschwung des Hindu-Nationalismus erlebt, und in dem gleichgeschlechtliche Liebe noch bis vor Kurzem verboten war. 2002 schloss er sein Tanztheaterstudium an der Laban University ab und tourte anschließend zwischen 2005 und 2009 mit der Shobana Jeyasingh Dance Company in London. Neben der Entwicklung von und dem Touren mit mehrerer Tanzstücken seit 2008, war Raikhy an der Entwicklung von förderlichen Rahmenbedingungen für den zeitgenössischen Tanz in Indien durch verschiedene Initiativen wie das Gati Dance Forum, Khuli Khirkee und den MA Performance Practice (Dance) an der Ambedkar University, Delhi, beteiligt.


Angaben zur Produktion

Choreografie Mandeep Raikhy Performance, Mitarbeit Akanksha Kumari, Manju Sharma, Mandeep Raikhy Visual Artist, Visual Environment Jonathan O’Hear  Live-Licht Design Pranshu Shrimali Komposition Anirban Ghosh (Baan G) Opening Track Marcel Zaes Technische Mitarbeit Ankit Pandey, Pranshu Shrimali (Tech Quartet) Kostüm Design, Konstruktion Sidharth Sarcar, Rajakumar Bilder, Poster Sidharth Sarcar Künstlerische Mitarbeit Aseng Borang, Jasmine Yadav, Meghna Bhardwaj, Parinay Mehra, Ranjana Dave Audiodeskription, Tastführung Naomi Sanfo-Ansorge, Ursina Tossi Fotos Venus Maku Thokchom

Unterstützt durch Swiss Arts Council Pro Helvetia, Voices from the South Programme of the Edinburgh Festival Fringe Society (kuratiert durch die Pickle Factory Dance Foundation) und Dance Nucleus Singapore

Gefördert durch das Goethe-Institut e.V.

Entwickelt als Residenz von Black Box Okhla, Khuli Khirkee und The Company Theatre Workspace.

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